Migrantas für die Shortlist des LupoLeo Award 2020 nominiert

BILDER DER VIELFALT – ein Schul-Projekt zum Thema
„Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft„. Foto: migrantas.org

bilder der vielfalt

Das Kindernetzwerk United Kids Foundations initiiert 2020 anlässlich seines 15. Geburtstags erstmals den LupoLeo-Award. Die Auszeichnung wird für herausragendes soziales Engagement im Kinder- und Jugendbereich in Deutschland vergeben.

Das Berliner Kollektiv Migrantas hat sich mit seinem Schulprojekt BILDER DER VIELFALT – Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft um diesen mit insgesamt 100.000 Euro ausgelobten Preis beworben und hat die Qualitatsprüfung bestanden.

BILDER DER VIELFALT – Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft ist Schulprojekt für Kinder der 4. bis 7. Klasse im Land Brandenburg. Mit Hilfe von Piktogrammen – entwickelt in Workshops mit Menschen unterschiedlicher ethnischer, sozialer, kultureller, nationaler und religiöser Prägungen, die ihre persönlichen Erlebnisse von Krieg und Flucht über Zeichnungen mitgeteilt haben –  werden die Schüler*innen vom Kollektiv Migrantas eins zu eins an wichtige Fragen des Zusammenlebens in der heutigen Einwanderungsgesellschaft herangeführt. Anhand der stilisierter Zeichnungen aus gelebten Geschichten von Migrant*innen, setzen sich die Kinder mit Themen wie Krieg, Flucht,  Chancengleichheit,  Identität auseinander und können so ihre Wahrnehmung von Migration reflektieren.

Eine visuelle Sprache der Migration

Sichtbar zu machen, was Menschen mit unterschiedlichem Aufenthaltsstatus und mit verschiedenen kulturellen und sozialen Hintergründen über Migration, Identität, Zusammenleben und interkulturellen Dialog denken – das ist das Ziel von Migrantas.

Entwicklung einer visuellen Sprache der Migration von migrantas.org

In seinen zahlreichen Projekten bedient sich Migrantas der Werkzeuge der Kunst, des Designs und der Sozialwissenschaften. Die Mitglieder des Kollektivs, selbst nach Deutschland eingewandert, konzipieren ihre Arbeit partizipativ mit den Teilnehmer*innen in den Workshops, verdichten deren Zeichnungen grafisch-künstlerisch zu Piktogrammen und verbreiten diese öffentlichkeitswirksam in die Stadt. Empfindungen und Lebensrealitäten von Teilnehmer*innen gelangen so aus dem individuellen in den öffentlichen Raum. Die urbanen Installationen regen Passant*innen zur Reflexion an: ihre Gedankengänge und ihr Austausch darüber vervollständigen das Werk.

Das gesamte Projekt – von den Workshops bis hin zu den urbanen Aktionen – versucht die Lücke der Repräsentation von Migration zu füllen;  es beantwortet die sehr wichtige Frage unserer Zeit der kulturellen Wende „Wer spricht?“ zu beantworten.

Die Workshops schaffen dabei einen Raum für Begegnung, Dialog und gegenseitigem Verständnis. Sie stehen für das Empowerment der Teilnehmer*innen. Denn das besondere an den Projekten von Migrantas ist, dass alle Mitwirkenden auf Augenhöhe interagieren: es gibt kein hierarchisches System. Auch die Mitglieder des Kollektivs verstehen sich als Teil der Gruppe.

Migration Nicht von der bildenden Kunst isolieren

Die spartenübergreifende Zusammenarbeit von Migrantas mit unterschiedlichen Akteur*innen der Zivilgesellschaft isoliert die Diskussion um das Thema Migration nicht von der bildenden Kunst. Vielmehr geht es darum, mit vereinten Mitteln der Kunst, des Designs und der Sozialwissenschaften soziale Teilhabe auszuüben.

Zeichnungen von Migant*innen und Migrantas Piktogramme aus der visuellen Sprache der Migration. Foto: migrantas.org

Aus allen Projekten, die die Qualitätsprüfung bestehen, wählen Kinder und Jugendliche des Jugendkomitees der United Kids Foundations ca. 20 Kandidat*innen für die Shortlist aus.

Die prominent besetzte Award-Jury der United Kids Foundations entscheidet abschließend über die ersten drei Preise. Der „Wahre Helden“-Award wird über einem Publikums-Voting mit FOCUS Online ermittelt.

Die feierliche Preisverleihung findet am 21. November 2020 in Braunschweig statt. Alle nominierten Projekte der Shortlist werden zur Preisverleihung eingeladen.