26. 09. – 3.10.2021 im WOLF WERK Halle 109 Darmstadt
Bewerbungsschluß: 26. Juli 2021
Skulptur fordert heraus haptisch zu erleben. Einem Erleben in Präsenz, dass seit Beginn der Corona Pandemie im Frühjahr 2020 nur noch höchst eingeschränkt möglich war. In der Hoffnung, im Spätsommer/Herbst 2021 wieder gesellig sein zu können, initiiert der Stahlbildhauer Georg-Friedrich Wolf ein Bildhauer Symposion, nach klassischem Vorbild[i].
In der historischen Halle 109, dem Wolf-Werk in Darmstadt, sollen drei bis vier Bildhauer über einen Zeitraum von einer Woche zu kreativem Austausch und gemeinsamem Schaffen an unterschiedlichen Skulpturen zusammenkommen.
Bildhauer:innen aus ganz Europa sind eingeladen, sich in ihrem Material, sei es Stahl, Stein oder Holz, zum Thema „Balance“ auszudrücken und von den Synergien des Symposions zu profitieren. Auch Material-übergreifende Erfahrungen sowie das Wechselspiel von Materialien unter gegenseitiger Inspiration und/oder Hilfestellung sind willkommen.
Das Thema BALANCE soll dabei in seiner bildhauerischen wie inhaltlichen Bedeutung ausgelotet werden. Zum einen fordern Material, Volumen und Massen den Bildhauer per se heraus, ein Gleichgewicht zu suchen; zum anderen gilt es künstlerische Schaffenszustände auszubalancieren.
In der Physik ist Gleichgewicht gleich Stillstand. Bewegung und Dynamik kann nur stattfinden, wenn sich die Kräfte im Ungleichgewicht befinden, also aufeinander wirken. In der Kunstgeschichte wird die Balance als Ideal der ausgewogenen Komposition gepriesen, der goldene Schnitt. Umso spannender kann es sein, diesen durch gezielt geschaffenes Ungleichgewicht, zu provozieren.
Das Symposion BALANCE fordert die Teilnehmer:innen heraus, sich mit diesen Aspekten an Hand von interdisziplinären Materialbezügen auseinanderzusetzen: Es gemeinsam mit dem Gleichgewicht, oder aber dem Ungleichgewicht aufzunehmen!
Am Ende des Symposions werden die Arbeiten im Rahmen eines dreitägigen Abschluss-Events mit Künstlergesprächen, Bildhauervorträgen und Ausstellung der im Lauf des Symposions entstandenen Arbeiten vorgestellt.
Der Ort
Die Halle 109 bietet mit ihrer Größe und Ausstattung hervorragende Voraussetzungen für die verschiedenen Prozesse: 250qm freie Arbeitsfläche plus Außenbereich (ca. 1000qm)
Equipment:
- Kran, Stapler, alle Arten Hebe- und Transportfahrzeuge
- Hydraulikpresse und Lufthammer
- kein Kompressor für Steinmetzarbeiten (Steinmetzwerkzeuge in Abstimmung organisierbar)
Materialien:
- Stahl aller Formate auf Vorbestellung (in Absprache)
- Vermittlung von Materialien wie Holz oder Stein möglich
Kost und Logis:
- Verköstigung durch ortsansässigen Caterer möglich (Kostenbeteiligung)
- je nach Abstimmung in privater Pension oder zu Sonderkonditionen im Hotel
Anreise:
- auf eigene Kosten
Transport:
- der An- und Abtransport der Materialien und Werke geht zu Lasten der Teilnehmer:innen
Die Ausschreibung:
Bildhauer:innen aus ganz Europa können sich zur Teilnahme an dem Symposion bewerben.
Einzureichen sind ausschließlich in digitaler Form:
- Bewerbungsformular
- Portfolio inkl. CV, Arbeitsproben und Artist-Statement (max. 2 MB)
- Beschreibung eines zum Thema passenden Arbeitsvorhabens bzw. Idee (ein fertig formuliertes Vorhaben bei adäquatem Nachweis vergleichbarer Arbeiten, ist nicht zwingend notwendig. Die Ideenskizze kann sich auch – ggf. gemeinsam – unter dem Symposion entwickeln.) (max. 1000 Zeichen inkl. Leerzeichen)
Eine Jury bestehend aus 1 Kurator:in, 1 Kunstkritiker:in sowie 1 Mitglied von Sculpture Network und dem Veranstalter selbst, wählt die Teilnehmer:innen aus.
Bewerbungsschluss ist der 26. Juli 2021
Projektmanagement: BAM! Berlin Art Management – Anemone Vostell
In Kooperation mit: Sculpture Network
[i] Mit Bildhauersymposium (auch Bildhauersymposion) wird eine Veranstaltung bezeichnet, bei der mehrere Bildhauer oder auch andere Schöpfer plastischer Kunstwerke, wie Metallplastiker oder Keramikkünstler zusammenkommen und in einer gemeinsamen Werkstätte oder Werkplatz Skulpturen entwerfen und gestalten. Die Künstler leben und arbeiten gemeinsam, setzen sich mit dem gleichen Material oder dem gleichen Thema auseinander und bilden ein gemeinsames Forum.
Während die Bildhauer in ihrem schöpferischen Prozess normalerweise allein in ihren Werkstätten ein Kunstwerk entwarfen und arbeiteten, ggf. auch Helfer mit Detailarbeiten beauftragten, gestalten und arbeiten sie in Bildhauersymposien ihr Werk auf einem gemeinsamen Werkplatz – auch teilweise auf dem späteren Aufstellungsort. Mit dieser neuen Form, diesen fast in allen Fällen internationalen Symposien, bestand die Möglichkeit Bildhauer unterschiedlicher Kunstrichtungen, Nationen und Länder zusammenzuführen, zum künstlerischen und menschlichen Austausch, wie auch in späteren Symposien zur gemeinsamen Gestaltung eines Platzes oder eines gemeinsamen Kunstwerks. (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Bildhauersymposium)