SISYPHOS – der Unermüdliche

Bildhauer*innen Symposium
WOLF WERK Halle 109, Darmstadt/DE

11. – 18. Mai 2025
Künstler*innen-Aufruf (Deadline: 31. Januar 2025)
Sisyphus von Antonio Zanchi (1631-1722), Öl auf Leinwand, 1660

Sisyphos wird als eingebildeter, frecher Kerl beschrieben und so verärgert er die Götter. Sie bestrafen ihn, indem sie ihn verdammen, einen riesigen Felsen Tag für Tag auf einen Berg heraufzuschaffen, auf dass dieser Nacht für Nacht wieder herabrollt.

Auf den ersten Blick ist das ein Fluch, doch gleichzeitig ist es eine Aufgabe, die Sisyphos damit hat. „Also müssen wir uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen denken“ schreibt Albert Camus in seinem Aufsatz „Der Mythos des Sisyphos“. Größer könnte die Unterschiedlichkeit in der Auslegung dieser Metapher als Fluch oder als Aufgabe nicht sein.

Stahlbildhauer Georg-Friedrich Wolf greift die Gestalt des Sisyphos, die in der europäischen Kultur immer wieder Anregung und Gegenstand künstlerischer Schöpfungen von Literatur, Malerei, bis Bildhauerei wurde, als Thema für das dritte Wolf-Werk Symposium im Mai 2025 auf.

Wolf-Werk SISYPHOS 2024, Stahlobjekt von Georg-Friedrich Wolf.
Georg-Friedrich Wolf: Sisyphos, 2024. Studie.

Bildhauer*innen aus ganz Europa sind eingeladen, sich für das Symposion zu bewerben um sich in ihrem Material, sei es Stahl, Stein oder Holz, zu diesem vielschichtigen Thema „SISYPHOS – der Unermüdliche“ auszudrücken und von den Synergien des Symposions zu profitieren. Auch materialübergreifende Erfahrungen, sowie das Wechselspiel von Materialien unter gegenseitiger Inspiration und/oder Hilfestellung sind willkommen.

Drei bis vier von der Jury ausgewählte Bildhauer*innen erhalten die Möglichkeit, in der historischen Halle 109, dem Wolf-Werk in Darmstadt, über einen Zeitraum von einer Woche zu kreativem Austausch und gemeinsamem Schaffen an den unterschiedlichsten Skulpturen zusammenzukommen.

Das Thema „SISYPHOS – der Unermüdliche“ soll dabei in seiner bildhauerischen wie inhaltlichen Bedeutung ausgelotet werden. Künstlerisch sind verschiedenste Varianten und Themenstellungen vorstellbar: „Der Leidende oder der Heroische“, „der Sklave seiner Strafe“ oder „der Mensch, dessen Existenz durch seine Aufgabe Sinn erfährt.“

Am Ende des Symposions werden die entstandenen Arbeiten im Rahmen eines dreitägigen Abschluss-Events mit Künstlergesprächen, Bildhauervorträgen und einer Ausstellung vorgestellt.

Ort:
Die Halle 109 bietet mit ihrer Atmosphäre, ihrer Größe und ihrer Ausstattung hervorragende Voraussetzungen für verschiedenste Schaffensprozesse:
450qm Werkstatt Arbeitsfläche plus Außenbereich (ca. 1000qm)

WOLF-WERK 
Blick in die Halle 109
WOLF-WERK – Blick in die Halle 109
  • Equipment: Kran, Stapler, alle Arten Hebe- und Transportfahrzeuge• Hydraulikpresse und Lufthammer• Steinmetzwerkzeuge in Abstimmung organisierbar • Schweißgeräte sowie Gas und Sauerstoff verfügbar
  • Materialien: Stahl aller Formate auf Vorbestellung (in Absprache) • Vermittlung von Materialien wie Holz oder Stein möglich
  • Kost und Logis: Verköstigung durch ortsansässigen Caterer möglich (Kostenbeteiligung) je nach Abstimmung in privater Pension oder zu Sonderkonditionen im Hotel
  • Anreise: auf eigene Kosten
  • Transport: der An- und Abtransport der Materialien und Werke geht zu Lasten der Teilnehmenden

Bewerbung:

Bildhauer und Bildhauerinnen aus ganz Europa können sich zur Teilnahme an dem Symposion bewerben. Einzureichen unter sind ausschließlich in digitaler Form:

  • Bewerbungsformular (per E-mail erhältlich)
  • Portfolio inkl. CV, Arbeitsproben und Artist-Statement (max. 2 MB)

Eine Jury bestehend aus Anne Berk – Kuratorin und Vize-Präsidentin Sculpture Network, Eric Decastro – Maler, Kurator und Kunsthändler, Ludwig Seyfarth, Kunsthistoriker sowie dem Veranstalter selbst, wählt die Teilnehmenden aus.

Bewerbungsschluss ist der 31. Januar 2025!

               Projektmanagement: BAM! Berlin Art Management – Anemone Vostell
In Kooperation mit: Sculpture Network

Bildhauer-Symposium IKARUS – Der Höhenflug ausgeschrieben

22. – 30. Juli 2023 im historischen Industriegebiet Darmstadts

Die aktuelle Ausschreibung zum zweiten WOLF-WERK Bildhauersymposion IKARUS -Der Höhenflug, das vom 22. – 30. Juli 2023 in der lichtdurchfluteten Halle 109 auf dem ehemaligen Schenk-Gelände im historischen Industriegebiet Darmstadts stattfindet, ist veröffentlicht. Bewerbungsschluss ist der 1. Juni 2023.

Bildhauer:innen aus ganz Europa sind eingeladen, sich in ihrem Material, sei es Stahl, Stein oder Holz, zum Thema „IKARUS – Der Höhenflug“ auszudrücken und von den Synergien des Symposions zu profitieren. Über einen Zeitraum von acht Tagen erhalten drei bis vier Bildhauer:innen die Möglichkeit in professioneller Umgebung zu kreativem Austausch und gemeinsamem Schaffen an unterschiedlichen Skulpturen zusammen zu kommen.

“Wolf’s initiative bridged the gap between different worlds. There was curiosity about each other’s work. There was an atmosphere in which working together was very good and natural. In addition,

I would like to mention the enormous hospitality and the great atmosphere of the huge and super organized workshop.

In short, it was very worthwhile to participate in this workshop, as together you build a cathedral, you just don’t do that alone.”

[Herbert Nouwens, Slochteren,NL]

Bildhauerin Susanne Roewer beim Symposion Balance 2021

Georg-Friedrich Wolf ist ein wunderbarer Gastgeber und energetischer Bildhauer, der seine großen technischen Fähigkeiten und Möglichkeiten mit verrückten Inspirationsideen (Einladung von Zirkusartisten etc.) verbindet.

Er nimmt die eingeladenen Kolleginnen und Kollegen mit auf freie Assoziations-Reisen, eine bestens ausgestattete Materialspielwiese und bietet zusätzlich ein Präsentationspodium. 

Das Wolf-Werk ist ein großartiger Ort, um Routinen abzuwerfen und im Austausch mit Gleichgesinnten neue Wege zu beschreiten.“

[Susanne Roewer, Basel, CH/Berlin,DE]

So die O-Töne der Teilnehmer:innen des ersten WOLF-WERK Symposions in 2021.

Weitere Informationen finden Sie hier

Das Symposion ist eine Zusammenarbeit mit der europäischen Bildhauer-Vereinigung Sculpture Network und wird organisiert von der Sculpture Network-Koordinatorin für Berlin, Anemone Vostell | BAM! Berlin Art Management.

Seen Unseen

Ausstellungsansicht Kunstraum Dreieich – Skulpturengarten

Im Rahmen der Sommerausstellung des Kunstraum Dreieich zeigt der Stahlbildhauer Georg-Friedrich Wolf – gemeinsam mit Künstlern wie Eric Decastro, Stephan Balkenhol und Bernar Venet – sechs seiner Werke aus den Jahren 2014 bis 2022. Darunter Arbeiten wie „Fingerprint IX“ (2019) aus dem Werkzyklus „The Missing Piece“, eine 1000 kg schwere Schweißkonstruktion aus Massivplatten. Den „Himmelzeiger“ (2021) aus dem Zyklus „Eisenzeit“, roh oxydierter Baustahl zur Kugel mit Zeiger geschweißt. Brandneu ist die Arbeit „QR-Code 25×25“, aus dem Zyklus „Erben des Prometheus“ in dem Wolf die aktuelle Zeitqualität thematisiert: eine Übersetzung des schnelllebigen, digitalen QR-Codes in Baustahl, gefräst, verzundert und geölt. Nachhaltig?

Georg-Friedrich Wolf: Himmelzeiger, 2021 (Vordergrund), Bernar Venet (Hintergrund)

STEPHAN BALKENHOL / DIRK BRÖMMEL / ALEX KATZ / ERIC DECASTRO / TONY CRAGG / MIKE HENTZ / JÖRG IMMENDORFF / CSILLA KUDOR / MARKUS LÜPERTZ / FAXE MÜLLER / STEPHAN MARIENFELD / A.R. PENCK / MANFRED PECKL / KLAUS PRIOR / MAX SEIZ / MARCUS SENDLINGER / WILLI SIBER / GUENTHER UECKER / BERNAR VENET / SADOR WEINSČLUCKER/ MARGRET WIBMER / GEORG-FRIEDRICH WOLF

Kunstraum-Dreieich 
Otto-Hahn-Straße 1 Haus 2
63303 Dreieich-Sprendlingen

Vernissage am Freitag 20.5.2022 von 15-20:00 Uhr
Dauer der Ausstellung 21.5.2022 bis 13.8.2022

Anmeldung bitte per E-Mail unter:

www.kunstraum-dreieich.de

Beteiligungspartner  ALAGO ART & STRINGS GmbH 

Open Air Engel

Wolf-Werk: Erzengel Michael, 2020. Installationsansicht Rheinebene. Photo: Wolf

PREVIEW der Sozial-Skulptur „Erzengel Michael“ in der Rheinebene

Noch bis zum 28. Juli ist die aus gespendetem Alteisen geschmiedete Skulptur „Erzengel Michael 2020“ des Stahlbildhauers Georg-Friedrich Wolf auf der Stettbacher Höhe (Parkplatz Klingelwald) südlich von Darmstadt vor der grandiosen Kulisse der Rheinebene zu bewundern.

Inspiriert von der Geschichte um die Engelsburg in Rom hatte Wolf die Bürger*innen Darmstadts und Umgebung im April aufgefordert „ihr“ Alteisen für einen Engel gegen die Seuche in sein Atelier, die Halle 109, zu bringen.

„Der Engel verlässt das Atelier. Die Skulptur beginnt zu atmen. Ich sehe das Werk zum ersten Mal selbst, befreit von Werkstatt und Werkzeug. In der Naturkulisse entfaltet sich der ganze Gegensatz zum eitlen Menschenwerk. Dies ist für mich die eigentliche Geburt der Skulptur“, sagt der Künstler

Wolf-Werk: Erzengel Michael 2020. Stahlskulptur.

Als Zeichen gegen die Ohnmacht in der Pandemie zieht die Skulptur alle Kunstliebhaber magisch an. Kommenden Monat soll sie im Zentrum Darmstadts eingeweiht werden.